Elisabeth Benn - Psychotherapeutische Beratung nach Viktor Frankl

 

Elisabeth Benn

Psychotherapeutische Beratung
nach Viktor Frankl

 
BERATUNG LOGOTHERAPIE MEINE PERSON CHAT MODALITÄTEN
  Startseite >> Beratung >> Third Culture Kids
Inhalte
Krankheitsbedingte Beratung
Third Culture Kids
Third Culture Kids - TCKs
'I like the person I have become.'
Alexander Saguez

Third Culture Kids - TCKs

In einer Welt der Globalisierung und internationalen Zusammenarbeit gibt es immer mehr Familien, die aus beruflichen Gründen phasenweise außerhalb ihres Heimatlandes leben. Diese Zeiten sind mit vielen spannenden und prägenden Erfahrungen für alle Beteiligten verbunden.

Gerade auch für Kinder eröffnen Auslandsaufenthalte neue Chancen, wenngleich sie eine groβe Herausforderung darstellen. Das Kennenlernen verschiedener Kulturen und Sprachen kommt ihrem Entdeckerdrang und ihrer Aufnahmefähigkeit sehr entgegen. In der Auseinandersetzung mit dem neuen Lebensumfeld und dem Prozess der Integration entwickeln sie eine neue Identität, die die Kultur der Eltern und des Gastlandes vereint, die sogenannte ‚Third Culture‘.

Spezifische Merkmale

Im Fall von wiederholten Auslandsaufenthalten wird diese ‚Third Culture‘ mehr und mehr zu einer Identität, die mit bestimmten Verhaltensmustern verbunden ist. Die ständige Anregung durch neue Eindrücke fördert die Wahrnehmungsfähigkeit, die kulturelle Sensibilität sowie die soziale Kompetenz dieser Kinder und Jugendlichen und führt zur Entwicklung eines breiten Spezialwissens. Dadurch erscheinen TCKs in Gesprächen mit Erwachsenen reifer und informierter als ihre Altersgenossen im Herkunftsland. Andererseits ist ihr Wissen über ihre Herkunftskultur häufig lückenhaft und sie sprechen andere Sprachen unter Umständen flieβender als die Muttersprache. Ihre Bereitschaft zu intensiveren Beziehungen kann aufgrund häufiger Abschiede reduziert sein und das fehlende Zugehörigkeitsgefühl kann die Persönlichkeitsbildung behindern. Aus diesem Grund fühlen sie sich oft in Gesellschaft von Menschen mit ähnlichem Erfahrungshintergrund sehr wohl, wohingegen sie zum Teil Schwierigkeiten mit Menschen haben, die diese Erfahrungen nicht teilen..

Ein Beispiel und mögliche Symptome

TCKs machen häufig zu Gesprächsbeginn mit ihnen unbekannten Personen eine Erfahrung, die mit einem Fremdheitsgefühl einhergeht. Schon die harmlose Eröffnungsfrage: „Woher kommst Du?“ ist nicht ohne weiteres zu beantworten. TCKs lassen in diesem Moment als Entscheidungshilfe eine Art Check ablaufen, der ihnen beantworten soll, was sie dem Gegenüber mitteilen möchten. Eine einfache Antwort gibt es nicht und eine sachlich richtige Antwort entspräche einem Lebensbericht, der schnell als angeberisch oder arrogant empfunden wird. Dieses Beispiel steht für unzählige Alltagssituationen, die das Gefühl verstärken, dass etwas mit ihnen nicht in Ordnung sei. Das Leben als TCK kann absolut problemlos verlaufen, es kann aber auch zu Symptomen kommen wie langanhaltende Fatigue, depressive Verstimmung, Konzentrationsschwäche, Schlaflosigkeit sowie diverse stressbedingte psychosomatische und verhaltensspezifische Auffälligkeiten.

Auswirkungen und Lösungsansätze
Als Erwachsene erwerben TCKs schnell eine hohe fachliche Kompetenz, andererseits neigen sie dazu, immer wieder ihren Beruf oder Arbeitsplatz zu wechseln. Sie leben in der Ambivalenz zwischen Ablehnung von Unverbindlichkeit, Sehnsucht nach Wurzeln und Angst vor Trennung und Abschied. Gleichzeitig sind sie von einer Unruhe getrieben, immer weiterziehen zu müssen. Das Kennenlernen der von Ruth Hill Useem und David Pollock entwickelten Theorie der Third Culture Kids führt in der Regel zu einem lebensverändernden Aha-Effekt. Sie können ihr Anderssein endlich einordnen und somit einen Ansatz für einen besseren Umgang mit ihrem Gewordensein finden.

Wie es weitergehen kann

Vielleicht haben Sie beim Lesen dieses Textes sich selbst oder jemanden in ihrem Umfeld wiedererkannt. Mit dieser Erkenntnis ist schon sehr viel gewonnen. Trotzdem kann es sein, dass die Erkenntnis allein nicht ausreicht, um gegenwärtige Probleme oder Konflikte zu lösen. Falls Sie besonders eindrückliche Erfahrungen aus der Vergangenheit genauer anschauen und verarbeiten möchten, bin ich gerne bereit, dieses mit Ihnen zu tun.

Als hilfreiche Links zu diesem Thema möchte ich Sie auf die Homepages der TCKworld www.tckworld.com/useem/home.html und der Organisation Families in Global Transition www.fight.org hinweisen. Grundlegende Informationen finden Sie ebenso in folgenden Büchern:
  • Third Culture Kids, Aufwachsen in mehreren Kulturen (deutsche Version) oder
  • Third Culture Kids, The experience of growing up among worlds (englische Version) von David Pollock, Ruth Van Reken, Georg Pflüger
  • Unrooted childhoods von Faith Eidse und Nina Sichel
  • Students abroad: Strangers at home: Education for a Global Society von Norman L. Kauffmann, Judith N. Marint, Henry D. Weaver, Judy Weave
  • Belonging everywhere & nowwhere, Insights into Counseling the Globally Mobile, von Lois J. Bushong
Zum Seitenanfang

into

Links   Kontakt   Impressum   Haftungsbeschränkung