'Die wirkliche Entdeckungsreise besteht nicht darin,
neue Landschaften zu erforschen,
sondern darin, mit neuen Augen zu sehen.' |
Marcel Proust |
Ich bin in Norddeutschland geboren und
aufgewachsen und lebe seit 2006 in der
französischen Schweiz. Ich bin verheiratet und
habe drei erwachsene Kinder und drei
Enkelkinder.
Motivation
Mein privates und berufliches Leben hat mich immer
wieder geographische und kulturelle Grenzen
überschreiten lassen und dabei in Kontakt mit
Menschen gebracht, die selbst in
Grenzsituationen standen. Aus diesen
vielfältigen Begegnungen heraus ist der Wunsch
entstanden, mich beruflich weiterzubilden, um
psychotherapeutisch arbeiten zu können. In der
dreijährigen berufsbegleitenden Ausbildung in
Logotherapie und Existenzanalyse in Tübingen
habe ich die theoretischen und praktischen
Kenntnisse hierzu erworben.
Beruflicher Werdegang
 |
Krankenschwesternausbildung
Christian-Albrechts-Universitätsklinikum Kiel |
 |
Weiterbildung ‚Palliative
Care‘, Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen |
 |
Ausbildung in ‚Logotherapie
und Existenzanalyse‘ Tübingen |
 |
Paarberatung im
logotherapeutischen Kontext, Dr. Renate Mrusek |
 |
PITT –
Psychodynamisch-Imaginative-Traumatherapie,
Prof. Dr. Luise Reddemann |

Tansania
Aufbruch, Abschied und Neuanfang haben mein Leben
sowohl mit ihren bereichernden Aspekten als auch mit
ihren Schattenseiten sehr geprägt. Die intensivsten
Erfahrungen habe ich dabei in Tansania/Ostafrika
gemacht, als ich zu Beginn der AIDS Epidemie
miterlebte, wie diese Krankheit das Leben aller in
kurzer Zeit grundlegend veränderte. Ich wurde mit
Armut und widrigen Lebensumständen konfrontiert.
Gleichzeitig habe ich einen großen kulturellen
Reichtum, ungeheuren Lebenswillen sowie
beeindruckende Lebensfreude erlebt. Im Rückblick
denke ich, dass ich durch die Begegnungen mit
Menschen in Afrika unter anderem gelernt habe,
besser mit meinen eigenen Problemen umzugehen.
Ruanda
Während der vergangenen Jahre hat sich eine
Zusammenarbeit zwischen der deutschen,
französischen und ruandischen Gesellschaft für
Logotherapie entwickelt, in die ich meine
Erfahrungen einbringen kann. Die Kernaussagen
Viktor Frankls, dass die ‚geistige Person‘ des
Menschen unzerstörbar ist, gibt vielen Menschen
neuen Mut die Erfahrungen des Genozids in den
90er Jahren tiefgreifender zu verarbeiten.
Frankls eigene Erfahrungen im Holocaust und
danach sind hierbei wesentlich und werden als
hoffnungsvoller Ansatz erfahren.
Palliativpflege
Nach dem Abschluss meiner
Krankenpflegeausbildung in Deutschland habe ich
vorwiegend in der Onkologie gearbeitet und bei
Auslandsaufenthalten in Großbritannien und den
USA die Arbeit der Hospizbewegung (Palliative
Care) kennengelernt. Angeregt durch diese
Erfahrungen begann meine langjährige Tätigkeit
in der Palliativpflege beim Tübinger Projekt:
Häusliche Betreuung Schwerkranker. Die
Kombination von medizinisch-pflegerischer
Betreuung und psychosozialer Begleitung von
Patienten und Angehörigen waren für mich sehr
erfüllend. Es hat mich beeindruckt, wie Menschen
selbst in ausweglos erscheinenden Situationen
für sich Antworten gesucht und gefunden haben
und über sich hinausgewachsen sind. Meine
Aufgabe in diesen Prozessen bestand darin, ihnen
die nötige Unterstützung zukommen zu lassen,
damit sie in Würde leben und sterben konnten.
Familie
Ein weiterer sehr wesentlicher Bestandteil
meines Lebens ist meine Familie. Die Aufgabe,
sich für Menschen in ärmeren Weltregionen
einzusetzen, hat meinen Mann und mich, und
später uns als Familie, immer wieder an neue
Orte geführt. Die Orts- und Kulturwechsel haben
unsere Kinder sehr bereichert und der
Kernfamilie eine große Bedeutung verliehen.
Andererseits haben diese Veränderungen ihnen
auch viel abverlangt. Sie mussten Liebgewonnenes
wiederholt verlassen und haben die Erfahrung
gemacht, dass sie sich beim Erzählen ihrer
Erlebnisse unverstanden und nicht dazugehörig
fühlten. Das Kennenlernen der ‚Third Culture
Kids‘ Theorie hat ihnen geholfen, das Erlebte,
die damit verbundenen Empfindungen und sich
selbst besser zu verstehen.
|
 |